Freitag,
25. Mai: Wir lassen
uns am Morgen viel Zeit, frühstücken ausgiebig und kommen erst spät los. Es
wird ein sehr entspannter Fahrtag. Am Nachmittag machen wir bereits aus der
Ferne ein malerisch am See gelegenes Dorf aus. Wir fahren von der Hauptstraße
ab, fragen uns zum Magasin durch, kaufen Brot, Käse und Gemüse und machen es
uns bei herrlichem Sommerwetter am Ufer gemütlich. Und da außerhalb
Deutschlands eine funktionierende Mobilfunkverbindung eine
Selbstverständlichkeit ist, buchen wir hier auch noch gleich online unser Hotel
in Tschita. Als wir dann abends gegen halb sieben im „Arkadia“ ankommen, sind unsere Zimmer noch nicht
fertig; daher überbrücken wir die Zeit bei leckerem Mors und Bier. Das
Hotel ist ganz außergewöhnlich, ein wahrer Irrgarten: rauf und runter, links
und rechts, ständig biegt man auf dem Weg zum Fahrstuhl falsch ab.
Samstag,
26. Mai: Heute
gestatten wir uns einen Ruhetag. Die Wäschevorräte müssen aufgefrischt werden,
und da das Waschbecken keinen Stöpsel hat, erledige ich dies in der
Duschkabine. Nach ein paar kleineren Arbeiten an den Motorrädern nutzen wir den
Rest des Tages für einen ausgiebigen Spaziergang durch das Zentrum.
Wir
hatten im letzten Jahr immer wieder die Mediatheken nach passenden Dokumentationen,
die uns auf die Reise einstimmen sollten, durchforstet. Beim ZDF wurden für dann
fündig: „10.000 Kilometer Russland – Unterwegs nach Sibirien“. Das war doch
exakt auf uns zugeschnitten. Und in Erinnerung war uns insbesondere die Folge
über Tschita geblieben. Die Stadt kam darin gar nicht gut weg: sie sei grau,
zerfallen, trist, entvölkert, so hieß es.
Wir
erleben die Stadt jedoch ganz anders: Ja, es gibt sie noch, die hässlichen
Plattenbauten aus sowjetischen Zeiten. Und auch die mehr als hundert Jahre
alten Holzhäuser. Aber eben auch viel Neues. Zwar trifft nicht alles unseren
Geschmack, das ändert aber nichts daran, dass die Stadt auf uns
ausgesprochen freundlich wirkt; sie ist voller
Leben, laut und bunt!
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