Donnerstag, 15. Oktober 2015

Verloren in der vierten Dimension


Es ist paradox. Zwar ist die Zeit auf unserer Reise bisher unfassbar schnell vergangen, trotzdem aber scheinen Ereignisse, die erst vor wenigen Tagen stattgefunden haben, schon weit in der Vergangenheit zu liegen. Die durch die häufigen Ortswechsel bedingten vielen neuen Eindrücke wirken fast wie eine Zeitmaschine. Und so mussten wir heute nach einer spektakulär schönen Tour feststellen, dass die diesjährige Etappe unserer Reise damit schon zu Ende geht. Schwer vorstellbar, aber wahr.

Der heutige Fahrtag führte uns zuerst Richtung Norden, zum Sewan-See, wo wir das idyllisch gelegene Kloster Sewanawank besucht haben. Unsere romantischen Vorstellungen von diesem Ort wurden allerdings durch tourismusbedingte Phenomäne wie große Coca Cola-Schilder und diverse Verkaufsstände mit allem möglichen Kitsch, ein wenig getrübt.
Eigentlich waren wir auch (wieder mal) mit Campingambitionen in den Tag gestartet, aber die zugig-kühlen Bedingungen am See ließen uns schnell von dieser Idee abrücken. Camping fiel damit dieses Jahr übrigens komplett aus.
Für den Rückweg nach Eriwan wählten wir schließlich eine Nebenstrecke, die uns zuerst direkt am See entlang und dann über den 2400 m hohen Verdenyats-Pass durch die atemberaubend schöne Landschaft des kleinen Kaukasus führte. Beim Halt an der Orbelian Karawanserei aus dem 14. Jahrhundert lud uns eine Männerrunde spontan zu Vodka und Fisch-Barbecue ein. Wir sahen aber zu, nicht allzu lang zu bleiben, sonst wäre eine Weiterfahrt wohl kaum mehr möglich gewesen. Weil wir morgens etwas gebummelt hatten, erreichten wir Eriwan erst bei Dunkelheit.

Der morgige Tag ist für einen weiteren Besuch beim Zoll sowie Wartung und Einlagerung der Motorräder reserviert. Am Samstag geht's mit dem Auto zurück nach Tiflis zum Stadtfest und am Sonntag von dort aus nach Hause.

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It's strange, though time has been passing by incredibly fast since we started our journey, some incidents that lie only a few days behind seem to have happened ages ago. The many new impressions we get as a consequence of being constantly on the road are having an effect like a time machine. So today, after a spectacularly beautiful riding day, we had to realize that this year's tour is already over. Incredible but true.

Today's route led us to the north, to visit the beautifully situated monastery Sewanawank right on lake Sewan. Still, our romantic ideas of the place were a bit spoilt by huge Coke signs and numerous booths with all kinds of kitsch.
Originally we set off (again) with the intention to do camping but when we discovered the windy and cold conditions at the lake we soon gave up the idea. So in the end we did not do any camping at all this year.
For the return to Yerevan we chose a back road that led us along the lake and further on via 2400 m high Verdenyats mountain pass through the breathtaking scenery of the lesser caucasus. While we stopped at the Orbelian Caravanserai we had ourselves invited by a group of men to have Vodka and fish barbecue. We didn't stay too long otherwise we probably wouldn't have made it back to Yerevan. We only reached the city after nightfall because we had commenced the day without too much hurry.

Tomorrow we need to visit customs authorities again, do some maintenance on the bikes and finally store them in Gurgen's garage. On saturday we're going back to Tiblissi by car to visit the city festival and on the next day we'll fly home.

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