Sonntag, 18. Mai 2025

Zu spät, zu spät. Dann ist alles viel zu spät.

Es ist jedes Jahr dasselbe: Am Ziel angekommen, müsste noch der letzte Blogeintrag geschrieben werden. Aber vor der Heimreise gibt es noch so viel anderes zu tun. Zu Hause warten dann die Lieben, da kommt man auch nicht dazu. Und irgendwann ist so viel Zeit ins Land gegangen, dass es keinen Unterschied mehr macht, ob man nun diese oder erst nächste Woche schreibt. Bis irgendwann die nächste Tour vor der Tür steht. 

😑

So, morgen geht's los. Dann wenigstens noch eine kurze Zusammenfassung:

Die Wetteraussichten für die verbleibenden Tage waren wieder so schlecht, dass wir entschieden, auf weitere Abstecher und Zwischenstopps zu verzichten und Toronto auf direktem Weg anzusteuern. Doch auch so erreichten wir unser Ziel, wie sollte es anders sein, bei Regen. Wir hatten schon vorab nach potenziellen Kandidaten für das Unterstellen der Motorräder gesucht, die wir nun bei unserer Ankunft nacheinander direkt abklapperten. Die Entscheidung fiel sehr schnell auf OTOMOTO, einen kleinen Familienbetrieb - ähnlich wie die Imperials in Vancouver in einem kleinen Hinterhof gelegen und ähnlich auch der familiäre Umgangston. Kein Wunder also, dass wir sofort sehr angetan waren. 

Unsere Airbnb-Wohnung in Toronto gehörte einem sympathischen Schweizer Ehepaar – eine schöne Unterkunft und eine noch schönere Überraschung: interessante Gespräche, herzliche Gastfreundschaft und ein Hauch Heimat in der Ferne.

Allerdings zwang uns das Wetter zu einer Planänderung: Wir waren früher in Toronto als geplant und mussten die ersten Nächte im Hotel verbringen. Umso mehr wussten wir die Zeit bei den Schweizern zu schätzen. 

Die nächsten Tage nutzten wir, um Toronto zu erkunden; kauften uns eine Jahreskarte für die Art Gallery of Toronto, tingelten durch die überwiegend von Landsleuten aus Fernost geführten Läden auf der Suche nach brauchbaren Souvenirs und probierten uns durch diverse Brauereien auf der Suche nach einem neuen Stammlokal; Toronto sollte ja schließlich unsere Homebase für die nächsten Jahre werden.

Und wir setzten unsere im Verlauf der Etappe gereifte Entscheidung von großer Tragweite in die Tat um: Wir verzichten ab sofort auf das Camping. So schön, wie es ist, abends am Lagerfeuer zu sitzen und Würschtle zu grillen, so unschön ist das Chaos im Zelt, so ungemütlich das Schlafen auf dem (immerhin) Campingbett und so nervtötend, quasi jedes Mal morgens bei/nach Regen aufzuwachen und zu schauen, wie wir das Zelt einigermaßen trocken wieder verpackt bekommen. 

Wir sortierten also unsere Ausrüstung - Campingtasche und sogar Tankrucksack traten die Heimreise an. Die Vorstellung, künftig ohne schweres Gepäck auf dem Sozius unterwegs zu sein, erfüllt uns mit unbändiger Vorfreude.

10 Jahre Bikebybit – Eine Dekade auf zwei Rädern

Was als Idee begann, ist inzwischen eine echte Reise durch Zeit und Welt geworden: Seit zehn Jahren fahren Matti und ich gemeinsam Etappe für Etappe Richtung Osten – immer vier Wochen, immer ein Stück weiter. Zehn Jahre voller Straßen, Geschichten, Pannen, Begegnungen und unvergesslicher Momente. Danke an Matti für die tolle Zeit. Danke an alle, die mitgefiebert, mitgeholfen und mitgeträumt haben. Auf die nächsten Bits!

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