Es ist mittlerweile Tradition oder leider eher zur schlechten Angewohnheit geworden, dass der letzte Beitrag der Reise immer ein paar Monate auf sich warten lassen muss. Nun denn, wo waren wir noch gleich stehen geblieben?
Genau, am Terkhiin Tsagaan Lake, oder auch etwas weniger sperrig einfach nur Weißer See genannt.
Frisch ausgeruht starteten wir also guter Dinge nach unserem Pausentag vom Weißen See Richtung Ulan Bator. Eigentlich hatten wir zwei Etappen für die knapp 650 km bis zum Endpunkt der diesjährigen Reise vorgesehen, aber es sollte anders kommen. Kurz vor Erreichen unseres angepeilten Etappenziels Kharkhorin, der ehemaligen Hauptstadt des mongolischen Reichs, erreichte uns ein Anruf. Danach war klar, wir müssen noch am selben Tag bis Ulan Bator durchfahren. Grund war der Umstand, dass wir vor unserer Abreise noch im mongolischen Hauptzollamts vorsprechen mussten, um den Motorrädern zu ermöglichen, ein Jahr ohne uns in der Mongolei zu bleiben. Offensichtlich war ein Tag für dieses Vorhaben nicht ausreichend, somit blieb uns keine Wahl. Gesagt, getan.
Schnell noch Erdene Dsuu, das älteste buddhistische Kloster der Mongolei besichtigt und dann ging’s auch schon weiter. Von hinten kam unpassenderweise ein Unwetter angerollt. Zuerst war es « nur » ein Staubsturm und schon ziemlich beeindruckend. Nachdem aber der Straßenverlauf dann bald um 90° quer zum Wind gedreht hatte, kamen noch Blitz und Donner dazu und uns wurde ziemlich mulmig. Es fing dann natürlich auch an, wie aus Eimern an zu schütten und das war zusammen mit dem heftigen Wind von der Seite äußerst unangenehm. Nachdem wir eine Weile mit gefühlten 45° Schräglage bei gerader Strecke gefahren waren und der luv-seitige Stiefel voller Wasser gelaufen war, ergriffen wir die erstbeste Gelegenheit und flüchteten uns hektisch unter das Vordach eines verlassenen Hauses, um das Allerschlimmste abzuwarten. Dort gesellten sich irgendwann zwei australische KTM-Fahrer zu uns, so dass während dieser Zwangspause immerhin für Unterhaltung gesorgt war. Der Rest der Etappe war aufgrund des starken Windes zum Teil ziemlich unangenehm und der Staubsturm begleitete uns noch bis Ulan Bator, wo wir weit nach Einbruch der Dunkelheit eintrafen. Zur Belohnung standen wir dann am Ende noch eine Stunde durch die Stadt im Stau bis wir schließlich völlig erledigt bei unserer Herberge ankamen.
Die verbleibenden Tage waren den Zollformalitäten und der Wartung der Motorräder gewidmet und waren einerseits geprägt durch den kurzweiligen Aufenthalt im Guesthouse Oasis, wo man immer viele interessante Reisende trifft und andererseits durch die herausragende Hilfsbereitschaft und Gastfreundschaft von Mogi und Frank, einem befreundeten mongolisch-deutschen Paar. Mogi war so nett, sich zwei ganze Vormittage Zeit zu nehmen, um die Verhandlungen mit den Zollbeamten zu führen. Ohne die Hilfe mit ihren Mongolisch-Kenntnissen wären wir komplett aufgeschmissen gewesen. Abgerundet wurde das schließlich noch mit einer Einladung zu einer großen Feier in ihrem Haus, in deren Verlauf unter anderem ein ganzes Schaf aufgegessen wurde, bei ortsüblicher Getränkebegleitung versteht sich.
Ganz am Ende gab es noch ein großes Hallo, als Abi, der indische Motorradfahrer, den wir am ersten Tag in Osh getroffen hatten, im Oasis eintraf. Er war nach einem Rahmenbruch gezwungen gewesen, die Mongolei per Bus (mit dem Motorrad im Gepäckraum) zu durchqueren, um sein Motorrad in Ulan Bator reparieren zu lassen. Seine weitere Reise führte ihn dann später noch durch Russland, Europa, den Balkan und Nah-Ost zurück nach Indien. Mittlerweile ist er schon wieder zu Hause.
Die diesjährige Reise wird, was Vielfalt und Erlebnisse betrifft, wohl nur schwer zu übertreffen sein. Die atemberaubende Natur in Kirgisien, die Weite Kasachstans mit seinen kurzweiligen Straßenzuständen, die traumhafte Straße durch das russische Altai-Gebirge und schließlich die wilde Unendlichkeit der Mongolei haben diese Tour zu einem Erlebnis ohnegleichen gemacht. Wenn wir nächstes Jahr am Pazifik ankommen, lassen wir damit auch das Gebiet der ehemaligen Sowjetrepubliken hinter uns, deren kultureller Reichtum und enorme Ausdehnung uns ganz besonders begeistert haben. Das erfüllt uns jetzt schon etwas mit Wehmut. Aber als nächstes warten Japan und Nord-Amerika auf uns, das macht den Abschied etwas leichter.
Genau, am Terkhiin Tsagaan Lake, oder auch etwas weniger sperrig einfach nur Weißer See genannt.
Frisch ausgeruht starteten wir also guter Dinge nach unserem Pausentag vom Weißen See Richtung Ulan Bator. Eigentlich hatten wir zwei Etappen für die knapp 650 km bis zum Endpunkt der diesjährigen Reise vorgesehen, aber es sollte anders kommen. Kurz vor Erreichen unseres angepeilten Etappenziels Kharkhorin, der ehemaligen Hauptstadt des mongolischen Reichs, erreichte uns ein Anruf. Danach war klar, wir müssen noch am selben Tag bis Ulan Bator durchfahren. Grund war der Umstand, dass wir vor unserer Abreise noch im mongolischen Hauptzollamts vorsprechen mussten, um den Motorrädern zu ermöglichen, ein Jahr ohne uns in der Mongolei zu bleiben. Offensichtlich war ein Tag für dieses Vorhaben nicht ausreichend, somit blieb uns keine Wahl. Gesagt, getan.
Schnell noch Erdene Dsuu, das älteste buddhistische Kloster der Mongolei besichtigt und dann ging’s auch schon weiter. Von hinten kam unpassenderweise ein Unwetter angerollt. Zuerst war es « nur » ein Staubsturm und schon ziemlich beeindruckend. Nachdem aber der Straßenverlauf dann bald um 90° quer zum Wind gedreht hatte, kamen noch Blitz und Donner dazu und uns wurde ziemlich mulmig. Es fing dann natürlich auch an, wie aus Eimern an zu schütten und das war zusammen mit dem heftigen Wind von der Seite äußerst unangenehm. Nachdem wir eine Weile mit gefühlten 45° Schräglage bei gerader Strecke gefahren waren und der luv-seitige Stiefel voller Wasser gelaufen war, ergriffen wir die erstbeste Gelegenheit und flüchteten uns hektisch unter das Vordach eines verlassenen Hauses, um das Allerschlimmste abzuwarten. Dort gesellten sich irgendwann zwei australische KTM-Fahrer zu uns, so dass während dieser Zwangspause immerhin für Unterhaltung gesorgt war. Der Rest der Etappe war aufgrund des starken Windes zum Teil ziemlich unangenehm und der Staubsturm begleitete uns noch bis Ulan Bator, wo wir weit nach Einbruch der Dunkelheit eintrafen. Zur Belohnung standen wir dann am Ende noch eine Stunde durch die Stadt im Stau bis wir schließlich völlig erledigt bei unserer Herberge ankamen.
Die verbleibenden Tage waren den Zollformalitäten und der Wartung der Motorräder gewidmet und waren einerseits geprägt durch den kurzweiligen Aufenthalt im Guesthouse Oasis, wo man immer viele interessante Reisende trifft und andererseits durch die herausragende Hilfsbereitschaft und Gastfreundschaft von Mogi und Frank, einem befreundeten mongolisch-deutschen Paar. Mogi war so nett, sich zwei ganze Vormittage Zeit zu nehmen, um die Verhandlungen mit den Zollbeamten zu führen. Ohne die Hilfe mit ihren Mongolisch-Kenntnissen wären wir komplett aufgeschmissen gewesen. Abgerundet wurde das schließlich noch mit einer Einladung zu einer großen Feier in ihrem Haus, in deren Verlauf unter anderem ein ganzes Schaf aufgegessen wurde, bei ortsüblicher Getränkebegleitung versteht sich.
Ganz am Ende gab es noch ein großes Hallo, als Abi, der indische Motorradfahrer, den wir am ersten Tag in Osh getroffen hatten, im Oasis eintraf. Er war nach einem Rahmenbruch gezwungen gewesen, die Mongolei per Bus (mit dem Motorrad im Gepäckraum) zu durchqueren, um sein Motorrad in Ulan Bator reparieren zu lassen. Seine weitere Reise führte ihn dann später noch durch Russland, Europa, den Balkan und Nah-Ost zurück nach Indien. Mittlerweile ist er schon wieder zu Hause.
Die diesjährige Reise wird, was Vielfalt und Erlebnisse betrifft, wohl nur schwer zu übertreffen sein. Die atemberaubende Natur in Kirgisien, die Weite Kasachstans mit seinen kurzweiligen Straßenzuständen, die traumhafte Straße durch das russische Altai-Gebirge und schließlich die wilde Unendlichkeit der Mongolei haben diese Tour zu einem Erlebnis ohnegleichen gemacht. Wenn wir nächstes Jahr am Pazifik ankommen, lassen wir damit auch das Gebiet der ehemaligen Sowjetrepubliken hinter uns, deren kultureller Reichtum und enorme Ausdehnung uns ganz besonders begeistert haben. Das erfüllt uns jetzt schon etwas mit Wehmut. Aber als nächstes warten Japan und Nord-Amerika auf uns, das macht den Abschied etwas leichter.
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